Viele tragen diese Emotionen aus der Kindheit in die Erwachsenenwelt, doch sie passen oft nicht mehr zu uns.
Schuld entsteht, wenn wir glauben, etwas falsch gemacht zu haben – ein Fehler, eine Handlung, die negative Folgen hatte. Als Kinder lernen wir durch Schuld, unser Verhalten anzupassen und die Konsequenzen unserer Taten zu verstehen, um soziales Verhalten und Rücksichtnahme zu fördern.
Scham hingegen betrifft nicht nur unsere Taten, sondern unsere Identität. Während Schuld uns sagt, dass wir etwas falsch gemacht haben, sagt uns Scham, dass wir als Person „falsch“ sind.
Diese tiefe Angst vor Ablehnung und dem Gefühl, als Mensch nicht genug zu sein, entwickelt sich oft früh im Leben und bleibt dann als Glaubenssatz verankert.
In der Erwachsenenwelt sind Schuld und Scham häufig hinderlich, vor allem wenn sie übertrieben oder manipulativ eingesetzt werden.
Während Schuldgefühle uns dazu anregen können, Verantwortung zu übernehmen, führen tief verwurzelte Scham oft dazu, dass wir uns für Dinge verantwortlich fühlen, die gar nicht in unserer Macht stehen.
Schuld und Scham hindern uns, authentisch zu leben. Wenn wir ständig das Gefühl haben, „nicht genug“ zu sein, beginnt ein endloser Kreislauf aus Selbstkritik, Selbstabwertung und dem Bedürfnis, anderen zu gefallen.
Wir fühlen uns schuldig, wenn wir „Nein“ sagen, schämen uns für Fehler und neigen dazu, uns klein zu machen.
In gesunden, erwachsenen Beziehungen sollten Schuld und Scham kein Mittel zur Manipulation sein.
Wenn anderer bei Dir gezielt Schuld- oder Schamgefühle auslöst, um Dich zu kontrollieren oder kleinzuhalten, ist das ein rotes Warnsignal.
Hier wird uns oft das Gefühl gegeben, für alles verantwortlich zu sein, selbst wenn das unlogisch ist. Doch niemand sollte durch Scham oder Schuld gefügig machen.
Lerne zu hinterfragen. Gehörst Du wirklich allein in die Verantwortung, oder wirst Du dazu gebracht, so zu denken? Du bist mehr als deine Fehler, und dein Wert als Person bleibt unangetastet.
